4.1.2012 / 166. Tag  Ciudad Pedro de Alvadora  - Carreto

 

Nachdem ich die Nacht durchgeschlafen habe, fühle ich mich ganz gut und mache mich auf den Weg. An der guamaltekischen Grenze läuft alles wie geschmiert. Ruckzuck bin ich in El Salvador. Auch da schnell durch und ab zum Zoll. Ja, der gute Mann meint, mir fehlt ein Stempel aus Guatemala. Wie ? Auf dem Ausreisedokument für mein Motorrad fehlt ein Stempel. Mit dem Motorrad zurück geht nicht. Also, alles zu Fuß. Drüben wollen sie natürlich mein Motorrad sehen. Geht narürlich nicht. Dank des Chefs wird es nach einiger Zeit auf dem kleinen Dienstweg per Telefon geklärt. Hat aber 2,5 Stunden gedauert. Gefrühstückt habe ich nicht. Hunger auch nicht. Der wäre mir hier schon vergangen. Ich versuche so schnell wie möglich durch El Salvador durchzukommen. Klappt nicht ganz.  Ich überlege noch, in El Salvador zu übernachten, da muss ich schon mein Permit abgeben. Ein paar Kilometer vor der Grenze. Sofort sind die Schleuser da und helfen mir beim Kopieren des Permits. Auch sonst sehr hilfsbereit und ich habe Zeitdruck. Dass ist immer ein Fehler. Klar, für 5 Dollar hilft er mir. Die Zeit vergeht. Ich zahle für's Permit 750 Lempira. Regulär 640 Lempira. Die 110 Lempira steckt sich der Zöllner ein. Ich warte wieder. Es dämmert schon langsam. Endlich kommen die Papiere. Die Schleuser wollen, das ich 45 Dollar Straßenbenutzungsgebühr bezahle. Ich denke nicht daran. Der bestechliche Zöllner kommt und will Abkassieren. Quittung gibt es Morgen. Die Bank hat schon zu. Mir schwillt langsam der Kamm. Ich schwinge mich auf mein Motorrad und will zurück zum Zoll und nachfragen. Plötzlich geht es so. Ich muss aber noch an drei Kotrollen vorbei. 10 Dollar pro Kontrolle und 10 Dollar für die Schleuser. Die haben mich hier echt über den Bock getan. Also jede Grenze selber machen und diese Schmeißfliegen irgendwie abwehren. Was nicht ganz einfach ist, überhaupt wenn man alleine ist. Also Honduras macht bisher den wirklich mit Abstand beschissesten Eindruck von allen Ländern. Der Zöllner im Muskelshirt mit Turnhose und Badelatschen und Alkoholfahne. Ich denke hier ist oberste Vorsicht geboten. Noch 100 km dann bin ich durch.

5.1.2012 / 167. Tag Carreto - Leon (Nicaragua)

 

Bin heute Morgen früh raus, wollte den Polizeikontrollen und Schmeißfliegen entgehen. Es ist mir weitgehenst gelungen. Die Cops haben wohl noch geschlafen und den Schleusern war es wohl auch noch zu früh. Bin relativ unbehelligt, bis auf die üblichen Geldwechsler und problemlos über die Grenze. Das soll es aber auch von El Salvador und Honduras gewesen sein. Im Nachhinein muss ich sagen, El Salvador ist ja alleine gut zu machen, aber Honduras wäre besser zu Zeit oder mehrern Leuten gewesen. Alleine ist man den Kleinkriminellen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Man hat zwei Möglichkeiten zahlen und einigermaßen durchkommen oder die Sachen auf dem Motorrad unbeaufsichtigt lassen und beklaut werden. Na ja , habe mich zwar schwarz geärgert, aber ich glaube ich bin noch ganz gut weggekommen. Elendes Pack.