30. Tag  Mentasta Lodge - Dawson City

 

Einen kleinen Schauer bekommen wir auch noch ab, was die Fahrerei etwas schwieriger macht. Bei Regen ist der Highway mit dem Motorrad eine echte Herausvorderung.

In Dawson City nehmen wir die Fähre über den Yukon. Irgendwie klasse. Klingt doch super. Wir sind am Yukon, der Fluss um den sich Legenden ranken. Wir kehren im alt ehrwürdigen Downtown Hotel ein. Jack London hat hier auch schon gewohnt. Überall geläufige Namen. The Bunkhouse, Gertie's und Klondike Kate's oder war es Klondike Cat? kriegt immer seine Maus. Während des Goldrush haben hier 40.000 Menschen gelebt. Abends gehen wir noch im ehemaligen Freudenhaus, Bombay Peggy's, jetzt tolle Kneipe, bei Live Musik auf ein Bier.

Ein toller Tag, wenn auch sehr anstrengend. Mir tun zum ersten Mal von den vielen Schlaglöchern die Handgelenke weh.

 

31. Tag Dawson City - Carmacks

 

Wir müssen uns in der Früh beeilen, haben ganz vergessen, dass es in Yukon eine Stunde später ist. Mittlerweile haben wir ja Routine. Motorrad ist schnell gepackt. Noch ein Pläuschchen mit einem Biker aus ?. Der will auch nach Argentinien. Mal sehen vielleicht sieht man sich ja noch einmal. Dann geht es bei super Wetter Richtung Whitehorse. Erst am Klondike entlang. Riesige Kiesberge links und rechts. Das ist hier alles auf der suche nach Gold aufgehäuft worden. Kilometerlang. Dann immer weiter am Yukon entlang. Wir schauen uns die Stromschnellen am Five Finger Rapid an. Hier sind einige Goldsucher, die versucht haben mit irgendeinem selbstgebauten Wassergefährt nach Dawson zu kommen, untergegangen. Wir machen einen Kaffeestop in der urigen Moose Creek Lodge.

Nach 350 km landnen wir in Carmacks. Wir campen direkt am Yukon auf dem Coal Mine Campground. Wir sitzen noch am Lagerfeuer, schauen den Füchsen zu, die ohne Scheu über den Campingplatz flanieren und unterhalten uns noch mit zwei jungen Schweizern die mit dem Kanu von Whitehorse nach Dawson reisen.

32. Tag Carmacks - Teslin

 

Nach einer nicht ganz so guten Nacht, machen wir uns nach einem spärlichen Sandwich Frühstück auf RichtungWhithorse. Immer wieder faszinierend diese Weite im Yukon. Wir machen einen supernetten Stop bei Tracy in Mom's Bakery in einer 40 Seelengemeinde, in der Tracy seit 35 Jahren ihre Bäckerei im eigenen Haus betreibt. Wir unterhalten uns sehr nett. Sie erzählt uns , dass sie Enden des Monats das erste Mal in ihrem Leben nach Europa reist. In Whitehorse kaufen wir nur Kettenspray und fahren dann weiter nach Teslin. Die Strecke haben wir schon auf dem Hinweg gemacht, deswegen gibt es keine Bilder von diesem Stück.

33. Tag Teslin - Coal River

 

Irgendwie stimmte der Tacho an der Tankstelle nicht. Bei 365 km 21,167 Liter getankt und Doris 16,8 Liter. Da war das Eichamt wieder weit. Nun gut alles für die Tlingit Indianer, die die Tankstelle, den Supermarkt und das Motel, in dem wir übernachtet haben, betreiben. Wir fahren bis Junction 37 die Strecke, wie auf dem Hinweg. Nun bleiben wir aber auf dem Alaska Highway. Die einzige Aufregung: ein verwirrter Wolf am Straßenrand, der nicht wusste, wo er hin sollte.

In Watson Lake schauen wir uns den Schilderwald an. Irgendwann einmal hat ein Gastarbeiter oder war es ein Aussiedler, egal, mal in Erinnerung an seine Heimat dort ein Schild mit seiner Heimatstadt aufgehängt. Mittlerweile hängen dort Tausende und auch ein UN - DO 16 mit BVB Aufklebern. Habe ich mir nicht nehmen lassen.

Noch ein kleiner Abstecher zu den Raspberry Rapids

Wir fahren noch weiter bis Coal River, zum dortigen Campground. Da es schon spät ist haben wir sofort gebucht, denn bis zum nächsten Campingplatz sind es noch 60 km. Fehler. Das hier ist der Campingplatz " Zum schmierigen Löffel " oder besser " Zum siffigen Topf ". Habe ja schon viel gesehen, aber auf die Toilette gehe ich nicht einmal im Stehen. Die machen ihrem Namen alle Ehre. Coal River Lodge, dreckig wie auf dem Pütt, aber unter Tage. Ich hoffe mein Darm verhält sich ruhig. Werden wir hier schon auf Südamerika eingestimmt? So etwas Verdrecktes habe ich noch nicht gesehen. Ausserdem läuft die ganze Nacht ein Generator. Wir bauen unsere Zelte in 200 Metern Entfernung auf, hilft aber nur etwas. Zu allem Überfluß regnet es auch noch in der Nacht. Prost Mahlzeit.

34. Tag Coal River - Fort Nelson

 

Doris ist bestens gelaunt. "Die nächsten 5 - 6 Wochen zelte ich nicht mehr ", " Das hat mit Abenteuer nichts zu tun ", " Die Zeltheringe kannst du wegschmeißen, die brauche ich sowieso nicht mehr ". Mir hat es auch nicht gefallen, aber da müssen wir durch. Was ist eigentlich, wenn mal mehr passiert als eine schlaflose Nacht und ein nasses Zelt?

Wir müssen die nassen Zelt schnell einpacken, denn es fängt schon wieder an zu regnen und länger hier bleiben möchten wir auch nicht. Also alles eingepackt und weiter. Nach kurzer Zeit werden wir schon entschädigt für unsere Qualen. Auf dem Highway stehen wir auf einmal mitten in einer Bisonherde. Herrlich. Die lassen sich in aller Ruhe fotografieren.

Wir bekommen noch mehrere Büffel zu Gesicht. Außerdem Elche, Karibus  und Bären, die sind ja mittlerweile schon alltäglich. Es ist wie im Safaripark Stukenbrock, man muss immer nur den Highway entlang fahren. Das Wetter bleibt schlecht. Am Muncho Lake unterhalten wir uns mit einem deutschen Radfahrer. Der macht Anchorage - San Francisco in 6 Wochen. Stramme Leistung. Fährt jeden Tag über 200 km.

Wir haben die Canadien Rockies erreicht. Endlich Kurven. Wenn jetzt das Wetter noch gut wäre. Wir haben aber Glück im Unglück. Von den ganz dicken Güssen bleiben wir verschont. Wir kommen an eine Stelle, da liegen noch die dicken Hagelkörner auf der Straße. Kurz vor uns muss es hier ein dickes Gewitter gegeben haben.

Wir fahren noch bis Fort Nelson und gehen in ein Motel. Bei dem Wetter wäre auch Zelten nicht gegangen.

 

35. Tag Fort Nelson - Charlie Lake

 

Sehr gut geschlafen heute Nacht. So ein Bett ist schon besser als eine Isomatte, aber bei den Preisen muss eben auch mal Zelt sein, sonst komme ich gerade mal bis Mexico. Heute Morgen auch noch mit Markus telefoniert. War mal richtig schön mit ihm und Laura zu quatschen. Ansonsten 380 km Alaska Highway geradeaus, dass mit den Kurven hat sich schon wieder erledigt. Das ist selbst den Tieren zu öde. Ausser zwei Rehen, einer toten Elchkuh am Straßenrand und einem kleinen Schwarzbären in weiter Ferne war tote Hose.

Das Wetter war wenigstens klasse. Wir nähern uns langsam dem Ende des Alaska Highway. Über 2700 km von Dawson Creek nach Fairbanks,

1942 von den Amerikanern in Cooperation mit den Kanadiern aus dem Boden gestampft, nachdem die Japaner Pearl Harbour angegriffen haben. War wohl als Nachschubstraße gedacht. Wir kommen bis Charlie Lake. Der See hat den Namen verdient, auch rundherum schicke Anwesen, sonst nicht so prickelnd. Der Campground direkt am Highway.

36.Tag Charlie Lake - Hudson`s Hope

 

Da sind wir wieder. Sorry wird hatten ein kleines Netbook-bzw. Internet Problem.

 

Den Film hatten wir doch schon: " Auf dem Highway ist die Hölle los ".

Um 6.30 Uhr höre ich Doris schon rufen ob ich wach bin. Sicher bin ich wach bei dem Krach, den der LKW Verkehr macht, kann ja keiner schlafen. Doris ist schon fertig; Zelt und Taschen schon verzurrt. Wie immer nach dem Zelten, Doris bester Laune. Dieses Mal muss ich ihr Recht geben, dass war grenzwertig. Ich packe meinen Kram auch schnell zusammen. Gestern beim Einchecken war niemand im Office. Jetzt schon wieder nicht. Müssen wir eben ohne Bezahlen weiter. Entschädigt ein wenig für die Nacht, aber auch nur ein wenig. Wir fahren zur Hondavertretung nach Fort St. John ( fürchterliche Stadt - nur Industrie ) zum Reifenwechsel an Doris Motorrad. Ist noch zu früh, keiner da. Ich gehe erst einmal Frühstücken. Doris ist der Appetit vergangen. Ich brauche aber auch dringend einen Restroom. Drei eiskalte Dosen Canadian, mit 6 Keksen, zum Abendbrot sind mir doch nicht bekommen. Als ich zurückkomme hat Doris soweit schon alles geregelt. Beim Reifenwechsel stellt der Monteur fest, dass die Bremsbeläge völlig runter sind. Da wir schon dabei sind kontrollieren wir auch gleich den Ölstand. Fehlte fast ein Liter und Kühlflüssigkeit mussten wir auch noch nachfüllen. Jetzt schnurrt sie wieder die 650er. Alles " Tutto bene".

Wir schaffen nur 100 km heute, bis Hudson`s Hope. Sind beide völlig erledigt. Die Kehrseite der Medaille, wir haben keine Lust mehr weiter zu fahren, wollen nach 2 Tagen mal wieder duschen und Hudson`s Hope hat nicht so viele Unterkünfte. Also, heut Nacht " Best Western " für schlappe 160$, allerdings mit Frühstück und gestern war es ja umsonst. Wir haben es uns verdient. In diesem Sinne: " Wenn wir es uns nicht erlauben können, der Mittelstand kann es schon gar nicht "

Ich denke, das ist ein einmaliger Ausreißer. Wir lernen aus unseren Fehlern.

37. Tag Hudson,s Hope - Grand Prairie

 

Das Continental Breakfast war so lala. Während des Frühstücks haben wir uns mir der Dame von Reception unterhalten. Bettina aus Schwaben. Seit 15 Jahren in Kanada. Sie hat während eines Maltaurlaubs ein Mädel kennengelernt, die hat sich auf Malta während eines Kirchenbesuchs in den Sohn des kanadischen Missionars verliebt. Auf der Hochzeit in Kanada hat sie ihren Mann kennengelernt. Nach ständigen Faxkontakten stand er dann irgendwann in ihrem Büro in Stuttgart:  Da hatte sie dann wohl keine Chance mehr. Sie erzählt, dass in Kanada auch nicht alles so toll ist. Ihr Mann ist arbeitslos, sie arbeitet für 13$ die Stunde als Mädchen für alles. Ihr Haus mussten sie verkaufen, leben jetzt im Keller bei den Schwiegereltern. Außerdem hat sie Heimweh nach Deutschland. Konnte einem schon ein wenig leid tun. War trotzdem ein nettes Gespräch.

Wir fahren noch zum W.C.A Bennett Staudamm und nehmen an einer Führung teil. Recht interessant. Das Kraftwerk versorgt 1/3 der Haushalte von BC und der Stausee hat eine Länge von 225 km. Schon wieder diese Riesendimensionen. Beim Bau des Staudamms wurden ausserdem prähistorische Funde eines Schwimmsauriers gemacht, der den Namen von Hudson's Hope erhalten hat.

Danach machen wir uns auf den Weg. Bin immer noch nicht so richtig frisch heute. Die Fahrt ist eine Qual. Immer nur geradeaus und nichts zu Gucken. Wir fahren bis Dawson Creek kaufen beim deutschen Bäcker ein Brot und ein Mohnbrötchen. Echt lecker das Mohnbrötchen. Vermisse schon manchmal so ein vernünftiges Brot. Noch ein Foto vom Beginn des Alaska Highway und weiter. Wir fahren noch bis Grand Prairie und übernachten im Motel 6. Es waren wieder über 300km. In Alberta ist es wieder eine Stunde später. Wieder eine Stunde geklaut. Heute nur noch Bundesligaergebnisse und dann ins Bett.

38. Tag Grand Prairie - Hinton

 

Ein zäher Start heute. Bei klasse Wetter gehen wir erst einmal Einkaufen und Geld ziehen. Zieht sich unheimlich hin der Einkauf, nur wegen Ohrenstöpseln und Philadelphia Käse. Zwischendurch verliere ich Doris noch einmal, finde sie aber wieder. Wir kommen erst um 1 Uhr los. Wir wollen bis kurz vor Jasper kommen. Also wieder einmal Strecke machen, sind gut 400 km. Wir kommen gut voran. Nach 180 km machen wir in Grand Cache einem Kohleminen Ort bei einem Chinesen Pause. Hier wird die Kohle einfach abgetragen, Stollen werden nicht benötigt. Die Gegend wird hügelig und sehr waldig. Die Foothills sind erreicht. Noch 200 km und die Rockies sind erreicht. Wir fahren bis zum Whitehorse Lake kurz hinter Hinton. Wir haben unsere Zelte schon aufgebaut, als der Platzwart uns darauf hinweist, dass wir hier nicht zelten dürfen. Wir müssen unsere Zelte 200 m weiter tragen. Haben dort einen tollen Platz mit grandioser Aussicht. Idylle.

39. Tag Hinton -Jasper

 

Zelten ist uns glaube ich nicht vergönnt. Dieses Mal kein Regen, schöne laue Temperaturen, keine Bären gigantische Kulisse, ein Sternenhimmel zum dahinschmilzen, was kommt, Sturm. Wieder nicht richtig geschlafen und beim Frühstück noch Regen. Schade trübt doch etwas die schöne Aussicht. Bevor wir nach Jasper können müssen wir an der Mautstation noch 10$, pro Tag, pro Person , berappen. Nicht billig. In Jasper finden wir aber ein gutes B + B für 75$. Bei Maria einer eingewanderten Schweizerin aus Solothurn. Im Waschsalon große Wäsche gemacht und ein wenig gebummelt. Wir entscheiden uns drei Tage zu bleiben.

40. Tag Jasper

 

Wir verbringen heute einen weiteren Tag in Jasper. Doris geht Schwimmen und ich Wandern. Zuerst bringen wir das Netbook zu John, mal sehen ob er es richten kann, damit wir Euch wieder mit Info's versorgen können. Dann mache ich mich auf den Weg. Zuerst lande ich mal in einem Industriegebiet. Zu früh abgebogen. Will schon wieder zurück, da kommen mir Zwei mit Rucksack entgegen. Na dann mal hinterher. Und siehe da, hier sind dann auch Wandertäfelchen. Ich nehme den kürzeren Weg durch den Wald. Nach 300 m steht dann gleich mal ein Reh oder Wapiti ? neben mir. Lässt sich überhaupt nicht stören.

Weiter zum Athbasca River und dem Old Fort Point. Fotos machen und       " I.m walking "

Am nächsten Abzweig nehme ich natürlich den falschen Weg. Plötzlich wird es ganz ruhig. Kein Mensch mehr weit und breit. Da wird mir doch ein wenig unheimlich. Zuerst pfeife ich ein lustig Liedchen, dann rede ich, laut mit mir selber, huste immer unüberhörbar, denn man soll ja Geräusche machen, wegen der Bären. Irgendwann habe ich den Hauptweg wieder erreicht. Jetzt geht es mir wieder besser. Dann bin ich am Beauvert Lake. Traumhaft diese Gegend. Dieses grüne Wasser, umrahmt von den Bergen. Es klart soweit auf, dass ich den Mt. Edith Cavell sehen kann.

Um den See ein super Golf Court. In der dekadenten aber wunderschönen Jasper Park Lodge nehme ich einen Cappu und ein Wasser und mache mich dann auf den Rückweg.

Immer noch wunderschön dieser See und das Panorama. Ich weiß, ihr könnt es nicht mehr hören und die Bilder nicht mehr sehen. Dauert auch nur noch ca. 11 Monate. Als ich am Ende des Trails bin, steht da ein Schild mit folgendem Text (natürlich übersetzt): "Wandere nie alleine, mache Geräusche um Bären fern zu halten, (habe ich ja gemacht) füttere keine Bären und lasse keine Nahrungsreste liegen." "Every bear is dangerous."

War ich wohl doch ein wenig leichtsinnig.

In Jasper erst das Netbook abgeholt und etwas ausgeruht. Danach habe ich mir erst einmal eine "bear - bell" gekauft. Ich finde, jeder sollte eine "Bär - bell" haben.  :-))  Mit einer "Bär - bell" geht es einem gut, auch alleine im Wald.

41.Tag Jasper

 

Erste Amtshandlung Computer wieder wegbringen. Läuft immer noch nicht. Danach Mopeds schrauben. Versuche die Stromzufuhr für mein Navi zu reparieren. Gelingt mir nicht. Doris versucht die Blink und Tankanzeige zu reparieren. Ebenfalls misslungen. Danach machen wir noch eine kleine Rundreise. Zum Medicine Lake, wandern durch den Maligne Canyon. Die Gegend hier ist einfach wunderschön. Auf dem Rückweg haben wir einen tollen Blick auf den Mt. Edith Cavell. Heute ohne Wolken. Wir schießen noch ein paar Fotos und wieder ist ein Tag vorbei. Wir haben in der Pension neue Nachbarn aus Österreich. Die haben die klassische Goldgräberroute gemacht. Zu Fuß über den Chilkoot-Pass und dann mit dem Kanu nach Dawson City. Noch ein wenig geratscht unddann ins Bett. Morgen geht es weiter-

42. Tag Jasper - Banff

 

 

So, es geht weiter. Musste mir erst ein neues Netbook kaufen und alle Sachen neu einpflegen. Hat ein wenig Zeit in Anspruch genommen.

 

Nach dem Frühstück erst Computer abholen bevor es weiter geht. Als ich parke spricht mich einer an. Julio aus Ecuador. Zur Erinnerung, der von der Baustelle mit der Telefonnummer, hat mein Motorrad wieder erkannt. Hat eine Woche Aufenthalt in Jasper, sein Motorrad ist kaputt. Na dann, bis Ecuador.

Computer ist fertig, dann kann es ja losgehen.

Zuerst fahren wir zum Mt. Edith Cavell. Wurde ja schon mehrmals erwähnt.

Komischer Name für einen Berg, dachte ich. Die Kanadier haben ihn zu Ehren einer belgischen Krankenschwester so genannt. Sie hat im ersten Weltkrieg Verwundete beider Seiten gepflegt und 200 Soldaten zur Flucht verholfen. Sie wurde wegen Spionage verurteilt und 1915 hingerichtet. Ich finde sie hat einen Berg verdient.

Danach zu den Athbasca Falls und dann weiter Richtung Banff.

Das Wetter ist leider nicht so gut. Einiges lässt sich nur erahnen, aber diese Bergwelt ist unbeschreiblich. Ein Highlight folgt dem Anderen. Ein Berg, ein Gletscher, ein See schöner als der Andere. Atemberaubend. Am Samstag soll das Wetter gut werden, dann fahren wir noch einmal zurück um ein paar schöne Fotos zu machen. Kurz vorBanff noch ein kapitaler Hirsch am Straßenrand, sozusagen als Empfangskomitee für uns. So gehört sich das.

Wir bleiben drei Tage in Banff. Morgen nach Calgary, zu BMW und ich muss nach neuen Reifen schauen.

43. Tag Banff

 

Heute nach Calgary zum Motorradservice. Doris will einen Ölwechsel machen lassen und die sollen nachschauen, woher die Kühlflüssigkeit kommt. Nach 8 Stunden Calgary inkl. Hin-und Rückfahrt und einer Menge Stress, da die Werkstatt einfach repariert und Doris eine schöne Summe abgeknöpft hat, sind wir um 21 Uhr wieder da. Ich habe keine Lust mehr rauszugehen. Ich schmeiße meinen Brenner an. Es gibt Nudeln in Käsesauce von "Happy Meal ."

Schmeckt sogar. Ich verputze die ganze Portion. Noch einen schönen Tee und schon ist die Welt wieder in Ordnung.  War nicht ganz so toll der Tag. Man kann ja nicht nur Highlights haben.

44.Tag Banff

 

Bei herrlichem Wetter heute noch einmal den Icefield Parkway bis zu den Columbia Icefields gefahren. Unbeschreiblich. Noch einen Abstecher zum Lake Louise und Moraine Lake gemacht. Etwas störend die vielen Menschen. In Canada ist langes Wochenende. Montag ist Labourday ( Tag der Arbeit ). Trotzdem ein super Tag. Man kann die ganzen Bilder nicht einstellen, so großartig. Und den Streichelzoo Highway gab es auch wieder. Diese Mal Rocky Mountain Schafe. Wie immer zum anfassen nah.

45. Tag Banff - Trout Lake

 

Heute Morgen entschließen wir uns, jeder alleine weiterzufahren. Nach mehrmaligen Streitigkeiten, haben wir festgestellt, dass unsere Interessen doch zu unterschiedlich sind und es doch zu schade wäre, wenn wir uns die Reise gegenseitig vermiesen.

Habe noch kurz den Österreicher von Gestern getroffen und bin dann los. Über Golden zum Glacier Nationalpark. Mit dem Icefield Parkway nicht zu vergleichen, aber auch ganz nett.

In Revelstoke der letzte Tankstopp und dann in die Einsamkeit. Ich will in Shelter Bay campen. Nichts zu machen. Der kleine Platz ist überfüllt. Also mit der Fähre rüber auf die andere Seite des Sees.

Ich fahre noch bis zum Trout Lake. Auch hier der kleine Campingplatz am See rappelvoll. Labourday. Einen Platz finde ich noch. Zelt steht kaum, da kommt der Erste und warnt mich vor den Bären. Ich glaubte erst der will mich verarschen. Mit nichten. Als ich zum Klo will, leider 200 m entfernt, steht schon ein Schwarzbär auf dem Weg. Kehrt Marsch, muss ja nicht die Toilette sein. Gut, dass der Platz so voll ist. Mal schauen wie die Nacht wird. Ansonsten Idylle pur.

46. Tag Trout Lake -Ainsworth

 

 

Habe die Nacht nicht so gut geschlafen. Die Bärengeschichte hat mich wach gehalten. Außerdem musste ich 3 Mal pinkeln und dass bei der Kälte heute Nacht. Heute Morgen habe ich von meinem Nachbarn gehört, dass ein Bär um 6 Uhr auf dem Campingplatz war und den Müll durchwühlt hat. Da muss ich wohl endlich geschlafen haben. Ich stehe um 7.30 Uhr auf, meine ich. Habe vergessen meine Uhr umzustellen, es ist erst 6.30 Uhr. Merke ich aber erst zwei Stunden später. Dafür kann ich dann die Morgenstille und den Sonnenaufgang geniessen. Zum warm machen erst einmal 70 km Schotterpiste und das auf nüchternem Magen.

Belohnt werde ich in Meadow Creek mit einem fetten Frühstück. Die Gegend hier erinnert mich an die Alpen. Schöne Seen mit Bergpanorama. Nach dem Trout Lake kommt der Kootenay Lake. Wieder so ein riesiger See. Ich mache noch einen Abstecher nach Nelson, auf Empfehlung meines Campingnachbarn. Ganz nett, aber eben nur ganz nett. Dann zurück zum Toad Rock Motorcycle Campground. Echt urig. Chefin Mary ist glaube ich noch aus den 70 igern, ein echtes Unikat. Mein Hinterreifen macht mir langsam Sorgen wird wohl so gerade bis Spokane reichen, sind noch ca. 300km. Mal schön vorsichtig fahren die letzten Kilometer, ich war wohl etwas forsch bei der geilen Straße heute. Mein letzter Tag in Kanda. Morgen geht es in die USA. Schwingt doch ein wenig Wehmut mit, dieses tolle Land zu verlassen. Noch einen kleine Rundgang auf dem Campground gemacht. Total witzig. Man kann hier die unterschiedlichsten Cabins mieten - vom alten Hippiebus bis zur Jurte.

47. Tag Ainsworth - Spokane

 

 

Relativ gut geschlafen in meinem Zelt. Runter zur Fähre, etwas frühstücken und nach einer Stunde Wartezeit geht es über den See. Gefällt mir super hier die Gegend.

Auf der anderen Seite eine super Motorradstrecke - immer am See entlang bis Creston. Hier kaufe ich mir für meine letzten CAN $ noch einen Kaffee und ein Brötchen und dann Adieu Kanada - auf in die USA. Am Grenzübergang wieder meine Freunde, die amerikanischen Zollbeamten. Ich fahre vor, zeige meinen Pass. Er will ihn nicht. Er schaut mit dem trainierten strengen Blick und meint "go ahead". Ich fahre weiter. Nach 3 m ein Schrei "Heeeee" Ich halte. Aus der Zollstation springen drei Beamte - die Hand an der Waffe. Die haben sie doch nicht alle. Noch nie was vom Schengen Abkommen gehört. Ich glaube, noch einen Meter weiter und die hätten geschossen. Helm ab, keine Hände hoch und langsam zurückrollen. Ich sollte nur einen Meter vorrollen und keine drei. Für so etwas kann man hier erschossen werden. Soll er sich doch klar ausdrücken. Dann musste ich noch meinen Apfelsaft und mein Sesambrötchen zeigen und wieder die ganzen netten Fragen beantworten. Wenn die wüssten wie toll ich Amerika finde. Muss aber leider hier durch.

Es ist brütend heiß - über 30 Grad. Ich fahre durch Idaho, Farmer State , Spruch auf dem Kennzeichen "famous potatoes". Da war doch mal was Arbeiter und Bauernstaat, vielleicht deswegen der Grenzvorfall :-)). Fahre bis nach Spokane meine Cousine Marianne besuchen. Hier versuche ich vergebens einen neuen Hinterreifen zu bekommen. Für heute Fehlanzeige.

Ein Netbook aber noch erstanden. Beim Einrichten des Netbook kriege ich schon die Krise. Haben die doch die Tasten falsch eingehängt. Bei Y kommt Z und umgekehrt. @ finde ich gar nicht usw...  Haben die mir doch einen kaputten PC verkauft. Sauerei. Morgen früh stehe ich auf der Matte, aber dann unter USA lower 48.